Sagen über den Durbes-See  

 

Zwischen Dzērve, Apriķi und Pudure liegt ein großes, weites Feld, das Plecis heißt. In alten Zeiten lag da ein See namens Plecis. Dem See gefiel sein Name nicht.Er war wütend darüber, tobte und wogte schäumend, obwohl auch die Sonne schien und kein Wind wehte.

 

Eines Tages ging eine arme Frau mit ihrem kleinen Sohn den tobenden See entlang, und der Junge sagte:" Schau mal, Mütterchen, wie der Durbe lustig wogt und tanzt!" Sobald er das gesagt hatte, wurde der See sofort ruhig - der Kleine hatte seinen Namen erraten.

 

Alle Leute wunderten sich, dass der See endlich still lag. Doch, als die Fischer am nächsten Morgen zum Fischfang gehen wollten, entdeckten sie, dass der See nach Durbe entflohen war.Er konnte sich jedoch nicht ganz von seinem

alten Platz trennen. Von Dzērve bis Durbe hat er unzählige Quellen hintergelassen. Das Quellenwasser fließt auch unter der Erde zum Durbes-See, und das Wassergeräusch kann man auch hören - so erzählt man im Volke. Ein alter Mann habe das ganz genau gehört, als er am See des Mittags ein bisschen eingeschlummert war.

 

Einmal sei ein Zugochse samt dem Pflug bei Dzērve in den Abgrund von Plecis gestürzt, und drei Tage später hätten ihn die Fischer aus Vecpils aus dem Durbes- See gezogen.

   

 

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